Interkulturelles Netzwerk für und von Verbraucher*innen

Überschuldung – Verbraucher*innenverschuldung

Die überregionale Schulung mit Reyhan Savran von der Anker Schuldnerberatung gGmbH (Bremen) zum Thema „Überschuldung – Verbraucher*innenverschuldung“ und das anschließende überregionale Netzwerktreffen im Rahmen des Projekts „Interkulturelles Netzwerk von und für Verbraucher*innen“ fanden am 2.9.2022 online via Zoom statt.

Reyhan Savran erklärte die vielfältigen Ursachen von Überschuldung und wies darauf hin, dass ein großer Teil der Betroffenen, sich erst viel zu spät in eine entsprechende Beratung begibt, nämlich dann, wenn eine Privatinsolvenz bereits unvermeidlich ist.

Was können Ursachen einer Überschuldung sein?

Zu einer Überschuldung führen können u.a. eine unerwartet eintretende Arbeitslosigkeit, die finanziellen Kosten und Konsequenzen einer Trennung/Scheidung wie bspw. darauffolgende Unterhaltszahlungen, Schadensersatzzahlungen, Suchterkrankungen, unwirtschaftliche Haushaltsführung oder Immobilienkäufe auf Kredit von Menschen, die sich damit finanziell übernehmen. Es ist kommt auch oft vor, dass manche dieser Ursachen oft in Kombination auftreten. Gerade in der aktuellen Situation wird damit gerechnet, dass es in naher Zukunft zu einem rapiden Anstieg von Fällen kommen könnte, in denen Bürger*innen plötzlich nicht mehr in der Lage sind, von ihnen aufgenommene Kredite zu bedienen: Da die meisten Banken bis vor kurzem noch den Verbraucher*innen Geld ohne hohe Tilgungskosten sehr leicht zugänglich gemacht haben, besteht nun die Gefahr, dass eine Kombination aus rapide gestiegenen bzw. weiter steigenden Energiepreisen und der neuen Zinspolitik der Banken dazu führen könnte, dass viele Schuldner*innen in naher Zukunft Privatinsolvenz anmelden müssen.

In besonders tragischen Fällen könne daraus dann ein Teufelskreis entstehen, wenn etwa Schuldner*innen, deren ehemaliges Eigenheim von einer Bank gepfändet wurde, aufgrund entsprechender Einträge in ihrer Schufa nicht einmal mehr in der Lage sind, auf dem regulären Mietmarkt eine neue Wohnung zu finden. Zuletzt schilderte der Schulungsleiter noch den Ablauf eines typischen Privatinsolvenzverfahrens.

Die Multiplikator*innen aus Berlin und Schleswig-Holstein hörten interessiert zu, bevor sich die meisten von ihnen im Anschluss aktiv in die Diskussion einbrachten. Im anschließend stattgefundenen überregionalen Netzwerktreffens tauschten sich intensiv über eigene Erfahrungen aus, um das Thema so eigenständig weiter zu vertiefen.

 
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